Am 2003-02-05 17:44 hat Sozialist geschrieben:

Am 2003-02-04 21:19 hat revolutionsound geschrieben:

[Religiöse Führung Israels/Priester in babylonischer Gefangenschaft]

Ich denke mal, die Israeliten waren ein ausgesprochen aufständisches Volk. Ohne die Fürungsschicht gab es dort dann jedoch nur noch unbedarfte Bauern, die nicht an Rebellion dachten. Die Führungsschicht konnte in babylon auch rein gar nichts ausrichten, so dass die Babnylonier sich von ihnen wohl in keiner Weise bedroht fühlten und es deshalb weder für nötig befanden, sie zu töten, noch sie in Gefängnisse zu schicken.

Das hört sich so an, als gliche die Situation der Israeliten der Situation der - beispielsweise - Tschetschenen oder Kurden. Mal erobert, eingeheimst, aufständisch, dann wieder untergebuttert, wieder in die Unabhängigkeit gelassen, in Protektorate gepfercht. Die Persier gingen auch nicht viel anders mit ihnen um. Irgendwann später die Römer (was war dazwischen?): dann wurde das Volk total zerstreut.

Keine Ahnung, was dazwischen war. Vermutlich passierte das, wenn auch in kleinerem Maßstab schon lange vorher...

Könnte ein ständiger Fakt gewesen sein. Geschichte wiederholt sich in gewisser Weise.

Die werden doch bestimmt mit den babylonischen Priestern zusammengekommen sein. Mose hatte sich doch auch Wissen aus dem alten Ägypten geholt. Paulus war Römer, Jude und 'Christ', also ein (Schau)Spieler.
Was wird die Motivation gewesen sein, die Priester so gut leben zu lassen? Das waren doch die potentiellen fundamentalistischen Aufrührer.

Man nimmt sich was man gebrauchen kann (zum Beispiel die Sinzflutgeschichte, die basiert auf Teilen des Gilgamesch-Epos) und wandelt es so um, dass es einem in den Kram passt.

Der Gilgamesch-Epos ist ein richtiger 'Epos'. Ich habe ihn noch nie gelesen, sondern immer nur aus zweiter Hand von ihm gelesen: Literatur oder im Gespräch. Gilgamesch war 2/3 göttlich und wollte zu den Göttern auffahren und ewig leben. Das erwies sich als nicht allzu einfach. Das mit dem 'Ewig Leben' hat dann ja nicht geklappt.

Die Sintflut hätten die Götter vorherkommen sehen (Unwetter usw.) und flohen selbst, wollten aber die Menschen, die sie geschaffen hätten, in den Unwettern umkommen lassen und sie nicht warnen. Die Sintflut hätten die Götter von 'oben' beobachtet. Es gab aber auch göttliche Personen, die noch einige Menschen retten wollten. Sie warnten einige Menschen - und schon waren einige wenige gerettet, denn sie flohen in die Berge. Stimmt das ungefähr?

Dann ist die Sintflutsgeschichte in der Bibel stark abgewandelt, und: die Namen wurden selbstverständlich geändert - wäre für die Zeit nichts neues. Es soll übrigens ca. 600 'verschiedene' Sintflutgeschichten existieren - an den verschiedensten Orten, vielleicht auch aus verschiedenen Zeitepochen, aber wer kann das sagen?

Ich denke die Priester werden nicht sehr aufständisch gewesen sein, denn sie wussten ja auch, dass sie in einem riesen reich wie Babylon wenig ausrichten konnten. Da haben sie wahrscheinlich eher im stillen ihre Rückkehr vorbereitet.

Wieviel Respekt wird die babylonische Priesterschaft vor der israelitischen Elite gehabt haben? Immerhin tragen solche Personen gerne (tradiertes) Wissen aus noch viel älteren Zeiten mit sich herum.

Es ist tatsächlich einigermaßen verwunderlich, was für hohe Stellungen Israeliten zum Teil hatten. Allerdings auch dann schon wieder nicht ganz so verwunderlich. Die aufgeklärteren europäischen Könige des Mittelalters hatten ja auch ziemlich einflussreiche arabische Berater Astrologen usw.

Die waren ja auch in Nahost aus Interessensgründen fleissig unterwegs. Spätestens da müsste der 'christliche' und der 'militärische' Missionsbegriff miteinander verschmolzen sein - wenn die beiden Sorten von Missionierung nicht schon längst in älteren Kulturen miteinander verschmolzen waren. :->

ich denke es gab ihn schon länger. Obwohl er bei den Römern nicht so ausgeprägt war. Denen war die Religion (offiziell) egal, solange die Steuern und ähnliches Bezahlt wurden.

Da verschmolz dann Geld und Religion. Dem Kaiser, was des Kaisers ist, und der regierte und re.gierte das Geld von dem Volk.

Würde ich so nicht sagen. Es wird wohl längst nicht allen eingetrichtert.

Meinst du, damals auch nicht?

Schwer zu sagen. und noch vil schwerer zu beweisen. Da will ich mich mal nicht in Vermutungen stürzen.

Man bekommt ein eher undifferenziertes Bild vermittelt. Da müsste man recherchieren. Wär aber bestimmt interessant und erhelligend.

Am 2003-02-06 00:11 hat revolutionsound geschrieben:

Am 2003-02-05 17:44 hat Sozialist geschrieben:

Am 2003-02-04 21:19 hat revolutionsound geschrieben:

[Religiöse Führung Israels/Priester in babylonischer Gefangenschaft]
Das hört sich so an, als gliche die Situation der Israeliten der Situation der - beispielsweise - Tschetschenen oder Kurden. Mal erobert, eingeheimst, aufständisch, dann wieder untergebuttert, wieder in die Unabhängigkeit gelassen, in Protektorate gepfercht. Die Persier gingen auch nicht viel anders mit ihnen um. Irgendwann später die Römer (was war dazwischen?): dann wurde das Volk total zerstreut.

Keine Ahnung, was dazwischen war. Vermutlich passierte das, wenn auch in kleinerem Maßstab schon lange vorher...

Könnte ein ständiger Fakt gewesen sein. Geschichte wiederholt sich in gewisser Weise.

Allerdings in leicht angewandelter Form. Die Aussage sie wiederhole sich ist da viel zu simplifizierend.

Die werden doch bestimmt mit den babylonischen Priestern zusammengekommen sein. Mose hatte sich doch auch Wissen aus dem alten Ägypten geholt. Paulus war Römer, Jude und 'Christ', also ein (Schau)Spieler.
Was wird die Motivation gewesen sein, die Priester so gut leben zu lassen? Das waren doch die potentiellen fundamentalistischen Aufrührer.

Man nimmt sich was man gebrauchen kann (zum Beispiel die Sinzflutgeschichte, die basiert auf Teilen des Gilgamesch-Epos) und wandelt es so um, dass es einem in den Kram passt.

Der Gilgamesch-Epos ist ein richtiger 'Epos'. Ich habe ihn noch nie gelesen, sondern immer nur aus zweiter Hand von ihm gelesen: Literatur oder im Gespräch. Gilgamesch war 2/3 göttlich und wollte zu den Göttern auffahren und ewig leben. Das erwies sich als nicht allzu einfach. Das mit dem 'Ewig Leben' hat dann ja nicht geklappt.

Das "Kraut des Lebens" hatte er ja schon gefunden und wollte es der Menschheit bringen, dann hat es allerdings die Schlange (Kommt uns das nicht irgendwie auch bekannt vor) gefressen und die Menschheit wurde so zum zweiten Mal um die Unsterblichkeit gebracht. Wie das erste mal ablief weiss ich nicht mehr...

Die Sintflut hätten die Götter vorherkommen sehen (Unwetter usw.) und flohen selbst, wollten aber die Menschen, die sie geschaffen hätten, in den Unwettern umkommen lassen und sie nicht warnen. Die Sintflut hätten die Götter von 'oben' beobachtet. Es gab aber auch göttliche Personen, die noch einige Menschen retten wollten. Sie warnten einige Menschen - und schon waren einige wenige gerettet, denn sie flohen in die Berge. Stimmt das ungefähr?

Eine Gottheit, ich glaube die der Erde, hat die Sinnflut verursacht und eine andere, ich glaube die der Sonne, warnte Gilgamesch, der sich daraufhin von den Bewohnern seiner Stadt eine Arche bauen ließ, ohne diesen zu erzählen, dass sie alle streben würden. Allerdings nahm er im Gegensatz zu Noah nicht nur seine Familie mit, sondern die Meister aller Handwerkskünste, um dieses Wissen am Leben zu erhalten.

Dann ist die Sintflutsgeschichte in der Bibel stark abgewandelt, und: die Namen wurden selbstverständlich geändert - wäre für die Zeit nichts neues. Es soll übrigens ca. 600 'verschiedene' Sintflutgeschichten existieren - an den verschiedensten Orten, vielleicht auch aus verschiedenen Zeitepochen, aber wer kann das sagen?

Ja, überall auf der Welt. Viele führen das ja als Indiz für eine tatsächliche Sintflut an, ich denke allerdings eher, dass es mit dem tatsächlichen auftreten von Fluten zusammenhängt, die sich ja auch hin und wieder ereignen.

Wieviel Respekt wird die babylonische Priesterschaft vor der israelitischen Elite gehabt haben? Immerhin tragen solche Personen gerne (tradiertes) Wissen aus noch viel älteren Zeiten mit sich herum.

Vielleicht war es auch eine Art tauschgeschäft. Wir erzählen euch was und ihr lasst uns dafür am Leben.

Aber die führenden Klassen dr Völker unterschieden sich eh nie besonders, deshalb werdeb da wohl keine grossen Verständigungsschwierigkeiten geherrscht haben.

ich denke es gab ihn schon länger. Obwohl er bei den Römern nicht so ausgeprägt war. Denen war die Religion (offiziell) egal, solange die Steuern und ähnliches Bezahlt wurden.

Da verschmolz dann Geld und Religion. Dem Kaiser, was des Kaisers ist, und der regierte und re.gierte das Geld von dem Volk.

Tja, die Welt hat sich nicht sehr verändert.

Schwer zu sagen. und noch vil schwerer zu beweisen. Da will ich mich mal nicht in Vermutungen stürzen.

Man bekommt ein eher undifferenziertes Bild vermittelt. Da müsste man recherchieren. Wär aber bestimmt interessant und erhelligend.

Naja, kann man da wirklich Beweise recherchieren? Man findet doch höchstens Bruchstücke der wahrheit heraus.