Ein paar kritische Worte zum begonnen Krieg gegen den Irak
Datum: Donnerstag, 20. März 2003 um 13:58
Thema: Weltpolitik


Heute Nacht gegen 4:00 deutscher Zeit haben die USA erste Angriffe auf irakische Einrichtungen durchgeführt. Weltweit äußern Politiker ihr Bedauern oder fordern eine Einstellung der Angriffe. Dovh viele davon haben einen beträchtlichen Beitrag dazu geliefert, daß es überhaupt so weit gekommen ist.
Gibt es einen richtigen Weg?

Gegen einen Angriff haben sich im Vorfeld sehr viele Länder stark gemacht.
Aber nicht wenige davon haben ein ernstes Glaubwürdigkeits-Problem.

Zu den mächtigsten gehören:

Frankreich:
- Hat, besonders in den 70-ger Jahren, enorm viel militärisches Material an Saddam geliefert.
- Förderer des irakischen Atom-Programmes.
- Hat außerdem einen laufenden Vertrag über Öl-Lieferungen, der zu verfallen droht, wenn das irakische Regime fällt.

Fazit: Nicht sehr glaubwürdig.

Rußland:
- Hat ebenso freigiebig Waffen an den Irak geliefert.
- Ebenso Förderer des irakischen Atom-Programmes.
- Hat auch einen gefährdeten, lukrativen Vertrag über Öllieferungen.
- Beweist seit Jahren täglich in Tschetschenien, wie wenig ihm Frieden und Menschenrechte wert sind.
- Beschneidet massiv Presserechte im eigenen Land

Fazit: Vollkommen unglaubwürdig.

China:
- Hält seit Jahrzehnten Tibet besetzt und versucht die dortige Kultur auszumerzen.
- Förderer und Schutzherr von Nordkorea.
- Ständiger Bedroher Taiwans.
- Unterdrückt massiv das eigene Volk und verstößt unbeirrbar gegen Menschenrechte.

Fazit: Vollkommen unglaubwürdig.

Deutschland:
- Hat in den 70-ger und 80-ger Jahren im großen Umfang technisches Know-How an den Irak geliefert, mit dem u.a. Giftgas produziert wurde, welches gegen Kurden und Iraner eingesetzt worden ist.
- die aktuelle Regierung hat die letzte Wahl maßgeblich wegen ihrer Positionierung gegen den drohenden Irak-Krieg gewonnen.

Fazit: Glaubwürdigkeit deutlich eingeschränkt.


Würde es nicht um einen Krieg gehen, bei dem möglichweise zahlreiche Zivilisten getötet werden, würde ich sagen: "Laßt die Dummschätzer reden!"

Wichtig zur Bewertung dieses Krieges ist das gesetzte Ziel. Wohl kaum jemand würde Saddam Hussein vermissen und längerfristig würde das irakische Volk, um das es meiner Meinung nach primär gehen sollte, mit einem kurzen Krieg auch weniger leiden als wenn es noch Jahrzehnte von seinem Diktator unterdrückt werden sollte.
Vielleicht ist es so also doch der beste Weg? Das irakische Volk wird befreit und wir können uns alle in unser pazifistischen Menschlichkeit sonnen und den Amis den schwarzen Peter zuschieben.
Mit UN-Resolutionen wären wir sicher nie so weit gekommen.

Ich hoffe also, daß es zu geringsmöglichen "Kollateralschäden" kommt und daß die USA (im Gegensatz zu Saddam zweifelle ich nicht an deren Sieg) danach etwas aufbauen (oder den Aufbau durch anderen Länder zulassen), das dem irakischen Volk ein besseres Leben ermöglicht, als es dies jetzt hat.





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