Bloß nicht handeln, bevor der Schaden da ist.
Datum: Freitag, 29. November 2002 um 15:11
Thema: Probleme & Lösungen der Gesellschaft


Ist das allseits bekannte Motto der Politik.
Zuletzt vor Augen geführt wurde uns diese ganz besondere Art und Weise Probleme anzugehen beim Untergang der schwimmenden Zeitbombe "Prestige".

Nachdem der Schaden da war, das Schiff manouverierunfähig und leckend auf dem Meer trieb, galt erst mal "aus den Augen, aus dem Sinn". Genau, wir schleppen das Dinge einfach von uns weg und lassen es woanders untergehen. Aber das Wetter war nicht hold, unser Prestige(-Tanker) säuft ab und entläßt seinen gräßlichen Inhalt in den Atlantik. Gemach, gemach. Es war ja schon ziemlich weit weg und ist auch toll gesunken, wir kriegen sicher gar nichts ab. Wieder dumm gedacht. Ölteppich um Teppich schwabt gegen die Küste, erstickt die Meeresbewohner und nimmt den Meeresanwohnern ihre Lebensgrundlage. Und spätestens wenn sich kilometerweit der Strand schwarz färbt, dann kann selbst der Politiker nicht mehr leugnen: Wir haben wieder eine riesige Säuerei gemacht.
Wäre das nun zum ersten Mal passiert, man könnte noch Geduld haben. Die Prestige ist aber nur das vorerst letzte Glied einer langen Kette von Tankerunfällen, die sich meistens hätten vermeiden lassen, wenn man mehr Wert auf Sicherheit gelegt hätte.
Spanien will sich jetzt stärker gegen marode Tanker zur Wehr setzen. Wohl nicht zuletzt weil es sie doch am heftigsten getroffen hat. Das nächstliegende Frankreich hat auch schon Schritte angekündigt. Aber auch das sind Dinge, die nicht zum ersten mal passiert sind.
Vielleicht sollte man den Vorstandsvorsitzenden der Ölfirmen mal einen Urlaub an der Galicischen Küste spendieren? "Oil inclusive"?





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