Krumme Präsidentenschaften in Bolivien
Datum: Dienstag, 02. Juli 2002 um 08:12
Thema: Weltpolitik


Lange machte der Exdiktator Banzer negative Schlagzeilen in Bolivien - bis zu seinem Rücktritt aus Krankheitsgründen.

Gegen seine Politik demonstrierten jahrelang die benachteiligten indigenas (die Indios), die campesinos (die Bauern oder auf dem Land lebende Bürger). Banzer war skandalumwittert, doch darauf deutet auch der Hintergrund: ein gewählter Exdiktator ist ein Famosum. Was tat Bolivien zur Aufhebung der Benachteiligung eines Großteils der Bevölkerung? Sie unterstützte die Ausbeutung. Recherchiert man gründlich, dann trifft man u.a. auf Enron, eine Ölfirma, die im letzten Jahr schlechte Nachrichten von sich gab. Sie hatte ihre Hände in Bolivien und mit ihr der derzeitige amerikanische Präsident. Ironischerweise kam Banzer mit vielen Versprechungen an die Macht, von denen er nur wenige einhielt. Seine Politik wandte sich gegen die Versprechungen, die er gegeben hatte. Und selbst die UNO spielte mit, half bei der Blockade von Hilfsprojekten und verschwieg die krummen Machenschaften der Regierung. Wird die UNO ihren Kurs in Bolivien ändern?

Was wird der Populist Manred Reyes bringen, sollte er am 6. August das Amt antreten? Er ist Hauptmann der bolivianischen Armee in Ruhestand, war lange Zeit Bürgermeister der Stadt Cochabamba, die vor Armut schwelgt. Ihm wird vorgeworfen, mit dem früheren Diktator García Meza zusammengearbeitet zu haben, welcher im Rauschgiftgeschäft verwickelt war. Was für Aussichten - die kriminellsten wollen wohl gerne an die Spitze.

Bolivien befindet sich derzeit in einer wirtschaftlichen Krise und klagt (schon seit Langem) über große soziale Probleme gerade in den ländlichen Räumen.





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