Stoiber Kommentar zum Amoklauf in Erfurth
Datum: Freitag, 03. Mai 2002 um 05:58
Thema: Edmund Stoiber


ARD Presseclub 28.04.02
Eine Journalistin aus Berlin freute sich, daß alle Politiker sich mit populistischen Lösungsvorschlägen zurückgehalten hätten.

ALLE ?

NEIN - Ein kleiner Zyniker aus Bayern kämpft unbeirrt mit seinem Irrsinn und dem seiner Kumpels.

Hallo,

im Zusammenhang mit dem schrecklichen Ereignis im Goethegymnasium in Erfurt sind mir zwei Dinge aufgefallen.


1. Ein Sprecher der Polizei (Erfurt?) betonte in einer wiederholt gesendeten Presseerklärung, es seien nicht die legalen, sondern die illegalen Waffen mit denen Straftaten begangen würden. Dies scheint mir eine Schutzbehauptung zu sein, da Robert S. wohl in 2 Schützenvereinen Mitglied war. In einem der Vereine waren wohl hauptsächlich Polizisten Mitglieder. Ganz bestimmt wussten und billigten diese, daß ein 19j. eine 'pump-gun' und Unmengen Munition Zuhause hatte.
Das grenzt schon an Beihilfe. Polizisten haben besonders in solchen Vereinen eine weit höhere Verantwortung als 'normale' Bürger.
Auch Verantwortliche in Schützenvereinen versuchen sich reinzuwaschen mit der Aussage, Schusswaffen dürften nur von der Wohnung zum Schießstand transportiert werden. Oder die Aussage, eine Aufbewahrung in meist abseits gelegenen Schießständen sei wegen der Einbruchsgefahr zu unsicher. Aha! Dann bleibt mir nur der Schluss: Schluss mit Schießständen, wenn die Verantwortlichen weder Willens noch in der Lage sind, für die notwendige Sicherheit zu sorgen.

2. Seit der Tat meldet sich der designierte bayerische Kanzlerkandidat E. Stoiber zu Wort -
mit statements die sinngemäß lauten:

'Eine der Ursachen sind die vielen gewaltverherrlichenden Filme in öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern.'

Wenn man zu dieser absolut richtigen Feststellung die Tatsache hinzufügt, daß Stoiber mit seinem gesamten Kabinett jahrzehntelang seinem Kumpel Leo Kirch mit vielen Milliarden Euro Steuergeldern (das bewerte ich als Betrug und Untreue) erst ermöglicht hat genau diesen Schund unters Volk zu bringen, qualifiziert sich diese Aussagen nicht nur moralisch. Das Verhalten, daß ausgerechnet das Bundesland Bayern sich einer Initiative zur Eindämmung dieser Gewaltfilme entgegenstemmte, zeigt ganz klar den Standpunkt und die Interessen von Stoiber und seinem Kabinett, die ja in Vorständen und Aufsichtsräten der Kirch-Gruppe sitzen.
Also: Macht mehren und Steuergelder auf eigen Konten umleiten.

Wenn es einen Preis für machtgeilen Zynismus gäbe, würde ich ihn sofort an Edmund S. verleihen.

Ich finde es unerträglich, daß dieser Mensch nach dem Motto 'Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern' ohne Hemmungen die Wähler belügt. Durch solches Handeln wird die Politikverdrossenheit in Deutschland noch viel grösser und Schill sowie andere Radikale werden an Einfluss gewinnen.

Mit Stoiber als Kanzler könnte mit seinen politischen Freunden Haider und Berlusconi die Achse Deutschland-Österreich-Italien wiederkehren. Wie vor gut 60 Jahren. Le Pen wirds freuen. Das funktioniert anscheinend ganz einfach - man muss nur frech genug lügen, Kumpels in Schlüsselpositionen lancieren und populistische Heilsversprechen machen, so wie vor gut 70 Jahren.

mfg
Hans-Jörg Heinzmann, 49j
Am Garather Mühlenbach 23 A
40595 Düsseldorf





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