Zum Anschlag
Datum: Samstag, 09. Juli 2005 um 22:48
Thema: Weltpolitik


Die Terroristen haben in London erneut deutlich gezeigt, dass sie in ihrem Hass gegen die britische und amerikanische Regierung und die Regierungen der allierten Staaten unschuldige Zivilisten leiden lassen und töten.

Unter den Toten befinden sich mit aller Gewissheit Personen, die den Irakkrieg in seiner Gänze abgelehnt haben. Unter den zahlreichen Toten im Irak sind ebenfalls mit aller Gewissheit zahlreiche Menschen, die den Terrorismus entschieden verurteilen. Die Waffen unterscheiden nicht zwischen Gut und Böse, sie zerstören. Der Einmarsch in den Irak hat eine Demokratie gebracht und Hass geschürt. Die Terroristen haben verstanden, dass man diesen völkerrechtswidrigen Krieg für eigene Belange gut vermarkten kann. Die Gemeinde der Islamisten wächst, besonders unter den jungen Leuten gewinnt sie Anhänger. Im angegriffenen London war dies auch seit geraumer Zeit zu beobachten.
Offenbar richten sich die Angriffe nicht einfach nur gegen die nationale Politik der Aggressoren im Irak, sonst würden die Terroristen nicht bewusst weiche Stellen eben dieser Staaten verwunden. Der Hass richtet sich laut der prosaudi-arabischen Zeitung "Asharqalawsat" gegen das liberale und tolerante Denken und Leben selbst. Dabei ist es den Terrorgruppen auch gleich, ob Muslime in einzelnen Ländern unter Generalverdacht gelangen. An Hass und Spannungen nähren sie sich, an medialer Aufmerksamkeit sonnen sie sich. Wenn sie als gleichwertiger Gegner hochstilisiert werden, ist es ihnen Ehre. Terroristan soll etabliert werden.
Der "Asharqalawsat" ist es auch, der betont, dass den Terroristen die Argumente genommen werden müssen. Eines dieser Argumente heisst Guantanamo und ist dem Westen ebenfalls ein Dorn im Auge. Guantanamo ist ein Beweis, der Einmarsch in den Irak ein weiterer, dass die Politik der USA und Großbritanniens und der Koalition der Willigen auf beiden Seiten hinkt: Demokratie und Recht preisen sie und treten sie gleichzeitig mit den Füssen. Die transarabische Zeitung "al hayat" stellt klar, dass sich Terroristen nun herausgefordert sehen. Europäische Städte sind in ihrem Visier.
Der britische Premier fordert eine klare Verurteilung der Anschläge von den Muslimen. Und sicherlich hätte er gerne mehr als Lippenbekenntnisse. Das wird er ganz bestimmt von vielen Muslimen bekommen, aber er kann sich ebenso sicher sein, dass viele Muslime der Ansicht sind, dass der bisherige Politikansatz der Allianz nicht der richtige ist.





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