Angezeigtes Thema: 'Verlaesslichkeit der Berichterstattung'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 29.04.2002 um 18:55 (2889 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Anlaesslich des "Todeslaufs von Erfurt" ist mir wieder mal aufgefallen, wie sehr die Beschreibungen des Passierten in den verschiedenen Medien voneinander abweichen.
Meistens in eher nebensaechlichen Dingen wie "ich kam die Treppe hinauf auf ihn zugelaufen" im Gegensatz zu "merkte ich, dass ploetzlich jemand hinter mir stand". Mal werden aus Maennern Frauen, jemand der beim einen aus Hamburg kommt, ist beim naechsten aus Berlin und beim naechsten war's ne Bombe statt einem Gasherd.

Obwohl nur Details, frage ich mich doch, wie es dazu kommt? Geht da der Redakteur zum Schreiberling und sagt "Schreib mir mal ne Geschichte mit mindestens zehn Toten an einer Schule deiner Wahl."?


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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 02.05.2002 um 11:49 (3981 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Hi!

Am 2002-04-29 18:55 hat Bodo geschrieben:

Anlaesslich des "Todeslaufs von Erfurt" ist mir wieder mal aufgefallen, wie sehr die Beschreibungen des Passierten in den verschiedenen Medien voneinander abweichen.

Ja, das ist schon seltsam. Neben den von Dir gebrachten Beispielen fand ich auch spannend bzw. beinahe schon erheiternd, welche Medien als Hauptschuldige da Vorbilder für den Amokschützen zitiert wurden. Einmal war es das Game "Counter Strike", dann wieder "Quake" oder auch der Film "Terminator". Was nun?

[...]
Obwohl nur Details, frage ich mich doch, wie es dazu kommt? Geht da der Redakteur zum Schreiberling und sagt "Schreib mir mal ne Geschichte mit mindestens zehn Toten an einer Schule deiner Wahl."?

Ich kann das nicht beantworten, eine Antwort würde aber auch mich brennend interessieren. Ein Problem scheint mir zu sein, dass die Informationsgeilheit der Bevölkerung - gerade bei solch "spektakulären" Ereignissen - sehr schnell gestillt werden will. Das geht aber zu Anfang nicht, weil die Ermittlungen fehlen und weil noch keiner nichts Genaues nicht weiss. Also wird spekuliert. An sich wäre das ja nicht zu kritisieren, würde man dann nicht die Spekulationen sprachlich so verkaufen, als seien sie Fakt. Da steckt eine gehörige Portion Manipulation dahinter, die man gerne von Seiten der Medien positivistisch mit Meinungsbildung verwechselt.

BILD dir deine Meinung!

Grüße, Andreas.

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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
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