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mehr-demokratie-wagen.de: Foren-Beitrag

Forum: Volkswirtschaft
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Neues Thema
mehr-demokratie-wagen.de Forum Index >> Volkswirtschaft >> Fragebogen zur Wiedervereinigung Deutschlands

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1. Anne, 06.03, 15:34 (Start) 
  2. revolutionsound, 07.03, 00:17 (1)  *
    3. Anne, 07.03, 19:56 (2)  *
    4. Bodo, 10.03, 01:02 (2)  *
      5. revolutionsound, 10.03, 22:45 (4) 
        6. Bodo, 10.03, 23:08 (5) 
          7. revolutionsound, 11.03, 23:03 (6) 
            8. Bodo, 12.03, 02:02 (7) 
9. revolutionsound, 13.03, 00:32 (8) 
  10. Bodo, 13.03, 00:41 (9) 
    11. revolutionsound, 14.03, 00:24 (10) 
      12. Bodo, 14.03, 01:34 (11) 
        13. Anne, 14.03, 21:22 (12) 
          14. Bodo, 14.03, 23:46 (13) 
        15. revolutionsound, 14.03, 22:31 (12) 
          16. Bodo, 14.03, 23:53 (15) 
17. revolutionsound, 16.03, 01:18 (16) 
  18. Bodo, 16.03, 14:21 (17) 
    19. revolutionsound, 16.03, 23:52 (18) 
      20. Bodo, 17.03, 00:55 (19) 
        21. revolutionsound, 17.03, 21:10 (20) 
          22. Bodo, 18.03, 00:02 (21) 

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Angezeigtes Thema: 'Fragebogen zur Wiedervereinigung Deutschlands'
Beitrag Nummer 2 plus 2 Antworten

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 07.03.2005 um 00:17 (7058 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Hallo Anne

Am 2005-03-06 15:34 hat Anne geschrieben:

Hallo!

Ich bin Französin und wohne seit 8 Monaten in Deutschland. Im Rahmen meines Studiums erstelle ich einen Bericht über die Konsequenzen der Wiedervereinigung Deutschlands. Dafür habe ich einen Fragebogen vorbereitet und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie Zeit finden, zu antworten.

Sie können mich auch direkt auf meiner Email-Adresse kontaktieren.

Die Email-Adresse habe ich nicht in Ihrem Profil in der Mitgliederliste gefunden. Aber auch wenn - hätte ich den öffentlich einlesbaren Weg in diesem Thread gewählt.

Vielen Dank im Voraus.

Anne

-------------

Bitte skizzieren Sie kurz die Zustände der folgenden Themenbereiche vor der Wiedervereinung. Bitte beschreiben Sie kurz die Gründe, warum sich Ihre persönliche Situation ggf. von der Mehrheit der Bürger unterscheiden könnte:

1) Arbeit (Wie schwer war es, eine Stelle zu finden/behalten? Wie waren die Arbeitsbedingungen? Etc.)

Zu der Zeit war ich noch Schüler. Ich kann also nur wiedergeben, wie mein Eindruck von meinen Eltern ist oder von den Personen, die damals wie heute zur 'arbeitenden Bevölkerung' gehörten und gehören. Im Vergleich zu heute war es leichter, eine Arbeitsstelle zu finden und/oder zu behalten. In Branchen wie Maschinenbau war es auch damals üblich, dass man viele Ablehnungen erhielt, manchmal aber auch mehrere Zusagen in der Hand hatte. Das ist mit Sicherheit heute weniger der Fall.

2) Reisen ins Ausland (Welche Länder? Welche Länder nicht? Probleme, Ausreisegenehmigungen zu erhalten?)

Der Osten war weitgehend verschlossen. Das hing mit der politischen Situation zusammen, der Kalte Krieg war vorüber, das Tor nach Osten ging weit offen. Mit der Zeit fielen einige Visapflichten. Selbst für eine Durchreise durch die DDR brauchte man ja vor Mauerfall einen Stempel.

3) Kinder (Betreuung, Schule etc.)

Im Osten war für die Kinderbetreuung zu DDR-Zeiten auf jeden Fall gesorgt. Nun sind auch dort die Kindergartenplätze knapp.

4) Politik (Meinungsfreiheit, Politik im Alltag, Nachrichten aus dem In- und Ausland)

Wir wurden einmal auf dem Transitweg von 'irgendwelchen Leuten' gefragt, ob wir eine Zeitung aus der DDR mitgeführt hätten. Hätten wir eine gehabt, wären wir festgehalten und befragt worden. Es war für Westdeutsche unter Strafe verboten, Zeitungen aus der DDR nach Westdeutschland mitzunehmen. Natürlich wusste man nicht, ob es sich bei den Fragenden tatsächlich um Spitzel handelte oder nicht. Die Medienkontrolle konnte man allein bei Durchreise zu spüren bekommen.

Bitte beschreiben Sie nun, wie sich diese Bereiche in den Jahren kurz nach der Wiedervereinigung bis heute verändert haben.

Persönliche Fragen:
Wie empfanden Sie die Stimmung zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung?

Was ich gesehen habe war Euphorie und eine Zelebrierung der Wiedervereinigung.

Denken Sie, dass die Wiedervereinigung herbeigesehnt wurde?

Viele meine Verwandten stammen aus Berlin. Von denen kann ich sagen, dass sie schon Jahre davor über eine Wiedervereinigung geredet haben. Sie haben sie ganz sicher herbeigesehnt. Von der Gesamtbevölkerung wurde mehrheitlich eine Wiedervereinigung begrüsst. Es gab freilich auch Skeptiker.

Denken Sie, dass diese Stimmung anders gewesen wäre, hätte man die Entwicklung in den Jahren danach, so wie sie tatsächlich eingetreten ist, vorhergesehen?

Ich frage mich, ob man die Frage so stellen kann. Die Desillusionierung ist ja ein Teil des Problems.

Wie und wann haben Sie erfahren, dass die Berliner Mauer am 9. Nov. 1989 gefallen ist und wie wurde darauf reagiert?

Durch Anruf von Oma und Onkel aus Berlin.

Bitte beschreiben Sie kurz ihre persönliche Situation zum Zeitpunkt vor der Wiedervereinigung und heute:

Damals war ich Schüler. Es war eine besondere Situation. Wir haben damals in Schleswig-Holstein gewohnt und oft den Transitweg durch die DDR nach Berlin zurückgelegt, da Verwandte von uns in Berlin wohnten. Schon zuvor haben wir gemerkt, wie die Grenzsoldaten mit den Transitreisenden lockerer und auch besser umgingen. Man musste mit einem Mal nicht mehr zuschauen, wie ein Soldat in dem Checkpunkt provokativ seine Tasse Kaffee trank, einen zig Male musterte, bevor er endlich nach den Pässen fragte und noch dazu Dutzende von Autos hinter einem warteten.
Ich bekam die Vorgänge als Beobachter mit, nahm an den Entwicklungen nicht so bewusst Teil und konnte die Historizität der Vorgänge noch nicht so recht bemessen. Damals stand ich im Briefkontakt in die USA, von dort schrieb mir jemand, wie sehr doch die Amerikaner mit uns wiedervereinigten Deutschen mitjubeln würden.
Mittlerweile lebe ich in München, bin beruflich tätig und reise quer durch Deutschland nach Schleswig-Holstein, um dort die Familie zu besuchen. Die Kontakte nach Berlin sind ironischerweise weitgehend eingeschlafen, allerdings habe ich in der Zwischenzeit ein paar Orte in Ostdeutschland besucht, Ost-Berlin, Brandenburg, Leipzig, Hoyerswerda, Ostharz.

Bitte beschreiben Sie kurz, welche Veränderungen Sie heute als besonders positiv und welche als besonders negativ betrachten:

Negativ: Das Aufleben der Rechtsradikalität im Osten, zuvorderst in Sachsen und Ostberlin. Starke Arbeitslosigkeit (die gab es in der DDR einfach nicht).

Positiv: Zugänglichkeit des Ostens, die Aussätzung der Stasispitzelei (allerdings werden derzeit einige Möglichkeiten der Verglasung der Bürger durchgesetzt).

_______
Viel Erfolg! Werden Sie die Ergebnisse (teilweise) im Internet zugänglich machen?

_________________
Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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Antworten:
Von: Anne (Rang: Neuling)   Beiträge: 3
Mitglied seit: 06.03.2005
Geschrieben am: 07.03.2005 um 19:56 (2933 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Ich danke Dir für Deine Antwort und würde mich freuen, wenn noch andere deinem Beispiel folgen würden.

Wenn die Email Adresse nicht zu sehen ist, dann schreibt mir doch einfach eine PN.



Aktionen:   Informationen zu Anne   E-Mail Anne   Antworten mit Zitieren   Antworten ohne Zitieren
Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 10.03.2005 um 01:02 (2978 mal angezeigt)   ( 2. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Hallo

An Anne: Ich glaube, hier wirst Du nicht viele Zuhörer finden. Klingt so, als würdest Du eher Bürger der ehemaligen DDR suchen. Und davon postet hier meines Wissens keiner regelmässig.

Ich würde Dir ein Posting in die Newsgroup de.soc.politik.misc empfehlen. Da werden sich zwar sicher ein paar aufregen, dass Du thematisch nicht 100% richtig liegst (ist halt eine deutsche Gruppe (-;), aber Du wirst sicher auch eine Menge sinnvolle Antworten bekommen.



Wir wurden einmal auf dem Transitweg von 'irgendwelchen Leuten' gefragt, ob wir eine Zeitung aus der DDR mitgeführt hätten. Hätten wir eine gehabt, wären wir festgehalten und befragt worden. Es war für Westdeutsche unter Strafe verboten, Zeitungen aus der DDR nach Westdeutschland mitzunehmen.

Wirklich? Meine Mutter hatte eine in der DDR lebende Jugendfreundin. Zu Weihnachten wurden immer Pakete ausgetauscht und in denen der Freundin waren immer reichlich Zeitungen als Füllmaterial. Hätte sie sicher kaum gemacht, wenn es verboten gewesen wäre.

Andersherum war es meines Wissens nicht erlaubt.


Natürlich wusste man nicht, ob es sich bei den Fragenden tatsächlich um Spitzel handelte oder nicht. Die Medienkontrolle konnte man allein bei Durchreise zu spüren bekommen.

Medienkontrolle heißt aber doch eher, dass kontrolliert wird, was Medien berichten und nicht wohin diese Berichte gehen.


Persönliche Fragen:
Wie empfanden Sie die Stimmung zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung?

Was ich gesehen habe war Euphorie und eine Zelebrierung der Wiedervereinigung.

Mir, 1989 zarte 17 Jahre alt, ist das gänzlich am A. vorbeigegangen.

Wenn ich heute die Bilder von damals sehe, die Jubilierenden an der Grenze, bin ich dann doch etwas beeindruckt.

Was für ein Glück, dass das nicht 15 Jahre später passiert ist. Sonst hätte sich das Bush noch auf seine Liste der von ihm befreiten Länder gesetzt.


Denken Sie, dass die Wiedervereinigung herbeigesehnt wurde?

Viele meine Verwandten stammen aus Berlin. Von denen kann ich sagen, dass sie schon Jahre davor über eine Wiedervereinigung geredet haben. Sie haben sie ganz sicher herbeigesehnt. Von der Gesamtbevölkerung wurde mehrheitlich eine Wiedervereinigung begrüsst. Es gab freilich auch Skeptiker.

Spielverderber und Bedenkenträger (-;
Täte mich aber schon interessieren, wie unser Land wirtschaftlich dastehen würde, wenn es keine Wiedervereinigung gegeben hätte.


Denken Sie, dass diese Stimmung anders gewesen wäre, hätte man die Entwicklung in den Jahren danach, so wie sie tatsächlich eingetreten ist, vorhergesehen?

Ich denke, dass viele diese Entwicklungs durchaus vorhergesehen haben. Wie soll's auch anders kommen. Wenn man teilt und abgibt, hat man nachher weniger. Das lernt man im Kindesalter.
Und die psycholischen Probleme ("Mauer im Kopf") sind letztendlich Folgen der wirtschaftlichen.


Ich bekam die Vorgänge als Beobachter mit, nahm an den Entwicklungen nicht so bewusst Teil und konnte die Historizität der Vorgänge noch nicht so recht bemessen. Damals stand ich im Briefkontakt in die USA, von dort schrieb mir jemand, wie sehr doch die Amerikaner mit uns wiedervereinigten Deutschen mitjubeln würden.

Hmmm.


Mittlerweile lebe ich in München, bin beruflich tätig und reise quer durch Deutschland nach Schleswig-Holstein, um dort die Familie zu besuchen. Die Kontakte nach Berlin sind ironischerweise weitgehend eingeschlafen,...

Ja! Die Beziehung meiner Mutter zu oben erwähnter Freundin auch. Ein mal haben sie sich seit dem Fall der Mauer gesehen und Briefe gibt es auch kaum noch.
Seltsam.



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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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