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© 2002 Bodo Kaelberer

Frauenwahlrecht in der Schweiz
Verfasst am Montag, 23. Juni 2003 um 01:34 von Zinnel
Freigegeben von Master

Politische Systeme im Vergleich Zinnel schreibt:

"Am 7. Februar 1971 erhalten die Schweizer Frauen nach einer Volksabstimmung unter Männern das Wahlrecht auf Bundesebene. Nach einem jahrzehnte langen Kampf votierten die Schweizer Männer mit einer Zweidrittelmehrheit von 621.000 Ja- gegen 323.000 Nein-Stimmen für das Wahlrecht der Frauen.

Schon seit 1909 kämpften die Schweizer Frauen dafür das Wahlrecht zu erhalten. Lange ohne Erfolg: 24 Mal wurde in dieser Zeit über das Wahlrecht abgestimmt, 24 Mal erlitten die Befürworter des Frauenstimmrechts eine Niederlage. Noch 1957 hatten Zweidrittel der Männer sich dagegen ausgesprochen.


Es war ein langer und harter Kampf bis die Schweizer Frauen, die Schweizer Männer endlich davon überzeugen konnten, dass auch sie ebenso gute und verantwortungsvolle Demokratinnen sein können wie die Männer selbst. Bereits 1909 gründeten Frauen in Bern den „Schweizerischen Verband für das Frauenstimmrecht“ und kämpften um Mitbestimmung. Lange ohne Erfolg: Allein 24 Mal wurde in den Jahren zwischen 1919 und 1957 in den Kantonen über das Wahlrecht abgestimmt und jedes Mal erlitten die Befürworter des Frauenstimmrechts eine Niederlage.


Noch 1957 stimmten Zweidrittel der Männer dagegen. Ihre Argumente waren dabei ebenso haarsträubend wie hausbacken: Vom Zerfall der Familie, über die Verwahrlosung der Jugend bis hin zur kompletten Unfähigkeit der Frau eine politisch sinnvolle Entscheidung zu treffen war dabei oft die Rede. „Woher will eine Frau diese Zeit nehmen? Sie wird entweder von ihrem eigentlichen Aufgabenkreis abgezogen werden oder aber die politische Aufgabe zu wenig durchdacht, das heißt mehr gefühlsmäßig lösen.“ Gab ein empörter Leser in der Neuen Zürcher Zeitung zu bedenken. Eine Sicht, der selbst manche Schweizerin zustimmte und so der eigenen Sache mehr als schadete.


Erst als die Schweiz sich 1968 weigerte die Europäischen Menschenrechtskonvention voll zu akzeptieren und ihre Unterschrift nur mit Vorbehalt leisten wollte, kam neuer Schwung in die Diskussion. Denn Vorbehalte hatte die Schweiz einzig gegen das in den Menschenrechtskonventionen festgelegte Frauenstimmrecht; das aber wollten die Schweizerinnen so nun endgültig nicht länger akzeptieren. Zumal sich nach dem 2. Weltkrieg auch dortzulande die Verhältnisse geändert hatten und die Frauen wichtige Bereiche in der Arbeitswelt besetzten. Einer Tatsache, der zwar einzelne Kantone wie Genf, Waadt, Neuenburg, Freiburg, Wallis, Basel-Stadt, Basel-Land und Luzern schon Rechnung getragen hatten, indem sie den Frauen immerhin auf Gemeindeebene Stimmrecht verliehen, aber auf Bundesebene sah es dennoch anders aus: Dort entsprach die politische Stellung der Schweizerinnen – zumindest rechtlich gesehen - der der Frauen im Jemen, in Jordanien, Kuwait und Saudi-Arabien. Ein Skandal, den die Frauen 1968 nutzen und zum Aufmarsch gegen die Instanzen riefen: mit Erfolg.


Nach einem Demonstrationszug auf Bern, an dem zwar nur 5000 Menschen teilnahmen, entbrannte in der Presse eine hitzige Debatte, um das internationale Ansehen der Schweiz. Einem Land, das sich doch selbst als eine der renommiertesten Demokratien der Welt verstand. Das alles zeigte Wirkung und so wurde im Parlament schließlich eine neue Gesetzesvorlage eingebracht. Mit Erfolg. Am 7. Februar 1971 stimmten die Schweizer Männer mit einer Zweidrittelmehrheit von 621.000 Ja- gegen 323.000 Nein-Stimmen für das Wahlrecht der Frauen auf Bundesebene und verhalfen damit den Frauen nach einem über 90 Jahre dauernden Kampf zur Teilnahme an den politischen Entscheidungen ihres Landes.


Quelle: Deutschlandfunk, Reihe: Kopfnuss - Erinnerung, 31.1.2003 • 10:15 Uhr.



Sowie ein Originalton von damals.


"

 
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6 Kommentare
Grenze
Für den Inhalt der Kommentare sind die Verfasser verantwortlich.
Re: Frauenwahlrecht in der Schweiz (Punkte: 50)
von Bodo (BodoKaelberer@webkind.de) am Montag, 23. Juni 2003 um 01:37
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.webkind.de
Was mag der wirkliche Grund gewesen sein, warum die Männer so langen gegen ein Wahlrecht für Frauen waren? Der einzige wirkliche Nachteil ist der, daß die Wertigkeit der eigenen Stimme sich dadurch etwas halbiert. Aber ob man nun ein Millionstel oder ein Zwei-Millionstel an Einfluß auf die Politik hat - was soll's.


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Re: Frauenwahlrecht in der Schweiz (Punkte: 50)
von revolutionsound am Montag, 23. Juni 2003 um 12:10
(Userinfo | Dem Autor schreiben)
Phänomenal. Die Männer haben vielleicht im Laufe der Jahre (Jahrtausende) eine Art Kollektivbewusstsein entwickelt, die sie als besondere Spezies dazu veranlasst, das Aufsteigen der anderen Spezies (Frau) nach Möglichkeit zu verhindern. Es gehe gegen die 'Ordnung' (woher sie auch kommen mag). Wann wurde eigentlich das Frauenwahlrecht in Deutschland eingeführt?


]


Re: Frauenwahlrecht in der Schweiz (Punkte: 50)
von Bodo (BodoKaelberer@webkind.de) am Montag, 23. Juni 2003 um 13:43
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.webkind.de
"Neuseeland war das erste demokratisch regierte Land, in dem Frauen wählen (allg. Wahlen: 28.Nov.1893) durften."

"Deutschland, Irland (1918/22), Rumänien, Ungarn"


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Re: Frauenwahlrecht in der Schweiz (Punkte: 50)
von Bodo (BodoKaelberer@webkind.de) am Montag, 23. Juni 2003 um 13:44
(Userinfo | Dem Autor schreiben) http://www.webkind.de
Liechtenstein: 01.Jul.1984 ((-:

Immerhin noch 15 Jahre von Kuwait <-:


]

Androkratie? Re: Frauenwahlrecht in der Schweiz (Punkte: 50)
von Achim_Philippi am Dienstag, 11. Mai 2004 um 12:16
(Userinfo | Dem Autor schreiben)
1971 wurde also auf Bundesebene erst das eingeführt, was man mit Fug und Recht auch Demokratie nennen kann.
Wenn nur Männer wählen dürfen, wäre das dann eine ANDROkratie? (nach Andros, AFAIK griechisch für Mann)


[ Keine anonymen Kommentare möglich, bitte zuerst anmelden ]


Androkratie? Re: Frauenwahlrecht in der Schweiz (Punkte: 50)
von revolutionsound am Mittwoch, 12. Mai 2004 um 11:33
(Userinfo | Dem Autor schreiben)
So könnte man es durchaus mal nennen. Die Benachteiligung des weiblichen Geschlechts ist in unserer Gesellschaft und Wirtschaft noch immer ersichtlich. Es muss sich immer noch "hocharbeiten". Alle Macht geht vom Volke aus, dabei 75 Prozent von den Männern. (?)


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